Der Begriff Fluchtlinie ist veraltet und wurde durch den Begriff der Baulinie ersetzt. Allgemein wird mit der Fluchtlinie festgelegt, bis wohin das Gebäude reichen muss. Deswegen ist der Begriff ein Synonym für die Gebäudekante. Fluchtlinien werden im Bebauungsplan eingetragen und müssen zwingend eingehalten werden.
Fluchtlinie: Bedeutung der Bezeichnung
Bei einer Flucht- oder Baulinie handelt es sich um eine Baufluchtlinie, die eine gerade Linie der Bebauung sicherstellt. Alle Gebäude stehen in einer Flucht. Baulinien werden als Vorder- und Seitengrenzen oder sogar als geschlossener Flächenumriss definiert. Dadurch engen Baulinien den Gestaltungsspielraum des Bauherren entscheidend ein.
Welche Linien sind im Bebauungsplan fixiert?
Im Bebauungsplan eines Baugebiets ist genau festgelegt, in welchen Bereichen die Häuser gebaut werden dürfen. Zu diesem Zweck werden folgende Begrenzungen eingetragen:
- Baulinien
- Baugrenzen
- Baufenster
An der Baulinie muss gebaut werden, um sicherzustellen, dass das Haus in einer Flucht mit den anderen Gebäuden der Umgebung steht. Baugrenzen dürfen nicht überschritten werden und das Baufenster bezeichnet den Teil des Grundstücks, in dem das Haus gebaut werden darf.
Das Haus muss also direkt an die Baulinie herangebaut werden. Hingegen dürfen die Baugrenzen zwar nicht überschritten werden, auf der anderen Seite müssen sie aber auch nicht erreicht werden. Das Baufenster begrenzt die bebaubare Fläche und somit den Grundriss des Hauses, der sich daran orientieren muss.
Welche Funktion haben Bau- bzw. Fluchtlinien?
Aus Sicht der Städteplanung dienen Baulinien dazu, ein einheitliches Siedlungsmuster zu gewährleisten. Des Weiteren werden die Baulinien bei einer Lückenbebauung genutzt, um die einheitliche Bauflucht beizubehalten.
Flucht- oder Baulinien definieren, an welche Grenze das Gebäude reichen muss. Ziel ist die Herstellung einheitlicher Fluchtlinien. Je stärker die bebaubare Fläche eines Grundstücks durch Baulinien und -grenzen determiniert ist, desto geringer ist der Gestaltungsspielraum, sodass der Grundstückswert sinkt. Ein Immobiliengutachter wird deshalb immer einen Blick auf den Bebauungsplan werfen, bevor er den Grundstückswert ermittelt.